Sonntag, 30. Juni 2013

...wenn jetzt Sommer wär...

trällersingvormichhin...

Ein Ohrwurm, der mir seit Tagen im Kopf ist. Gerade jetzt, wo hier nix nach Sommer aussieht oder riecht.

Was wär denn, wenn jetzt Sommer wär?
Ich wüsste, was es auf dem Teller gäbe.

Lecker Bulgursalat. So mit frischen Radieschen, grüner Gurke, fein geschnittenem Paprika und Zwiebelchen. Etwas Minze und Petersilie wäre dabei. Angemacht mit feinem Weißwein-Essig und nem guten Taggiasca-Olivenöl. Nur Salz und Pfeffer dazu...vielleicht ne Prise Zucker. Vielleicht noch ein paar Maiskörnern...weil die grad da sind und wegmüssen. Aber mehr nicht. Es wäre ja Sommer.


Und dazu würd ich Bulettchen machen. Nicht unbedingt direkt. Denn wenn Sommer wär wär es ja viel zu heiß in meinem Kochloch.
Neeeee...die Bulettchen hätte ich ja vorbereitet. Schließlich schau ich ja Wetterbericht.

Bulettchen aus Rinder- und Schweinehack. Mit ein paar Krümelchen Bulgur drin (ich koch ja sowieso immer zuviel davon). Gewürzt mit ordentlich Chili. Und Kreuzkümmel. Zwiebel und Knoblauch ist ein Muss. Was grünes vielleicht noch mit rein...

Ja, wenn jetzt Sommer wär. Dann gäbs noch Tsatsiki dazu. Gurke gehobelt, gesalzen und abgetropft. Mit reichlich Knoblauch. In schönem fetten griechischen Joghurt. Mit Minze! Und Olivenöl

Wenn Sommer wär vielleicht auch ein Krautsalat dazu? Aus ganz frischem einheimischen zarten Kraut, mit grünem Paprika. Gehobelt, mit Salz und Zucker geknetet...von Hand...angemacht mit Essig und Öl.

Und wenn Sommer wär, dann gäbs den leckersten Broccoli dazu. So wie ihn Melanie macht. Der nach Zucchini aussieht. Und nicht nach Broccoli. Mit Parmesan.



Ja...wenn Sommer wär

Mittwoch, 26. Juni 2013

...ab und an...

...hat mans so als Food-Blogger gut.
Denn ab und an hat man auch mal Anfragen von Firmen im Postfach.

Gut...nicht alles ist akzeptabel. Manche (viele) Firmen und PR-Agenturen haben echt noch Nachholebedarf, was die Zusammenarbeit mit Blogs betrifft. Vor allem, wenn es sich um unangemeldete und nicht abgesprochene Zusendungen von Produkten handelt. Ich hab da schon von Käsepaketen im Hochsommer gehört, die nach tagelanger Odyssee einfach vor der Wohnungstür platziert wurden.

Bis jetzt bin ich davon verschont geblieben (...und liebe PR-Leute, das soll auch bitte so bleiben!)

Bisher wurde ich immer nett angefragt und hab mich dann auch freiwillig entschieden, welches Angebot ich annehme und welches nicht.

So auch letztens...

Schweppes fragte mich an. Ob ich Orangina testen wolle.

Orangina?
Ich wusste, dass das ne Limo ist. In so kleinen keulenförmigen Glas-Flaschen...hab ich mal gesehen. Aber getrunken hab ich die Brause noch nie.

Also sagte ich einfach zu.

Und es dauerte auch gar nicht lange, bis ein total verwirrter Paketbote vor meiner Tür stand und mir erstaunt erklärte, dass er eine Lieferung Limonade für mich hätte...


Na dann mal rein mit dem Zeugs Orangina rouge und classic.

Kampi junior war auch gleich zu einer Geschmacksprobe bereit. Schien ihm zu munden und so hab ich auch gleich mal einen Schluck von jeder Sorte genommen.
Nicht so verkehrt. Was ich als sehr angenehm empfand, war die sehr zurückhaltende Kohlensäure. Ich hasse nichts mehr, wenn mich eine Limo/Brause oder was auch immer unangenehm aufstößt.


Nun ist aber Frau Kampis Küche kein Testblog und ich möchte euch hier weder mit der Zerpflückung der Zutatenliste noch mit der Beschreibung des Geschmacks nerven. Probieren könnt ihr ja schließlich selber.

Ich hab mir gedacht, ich experimentiere ein klein wenig.
Zuerst hab ich die Sorte classic 1:1 mit Aperol gemischt und in Eiswürfelbehältern tiefgefroren. In einem Glas Prosecco schon mal kein schlechter Sommerdrink (als es kurzfristig sehr heiß in Deutschland war).


Aber eigentlich schwebte mir ein "richtiges" Eis vor. Meine Eismaschine wollte mal wieder was zu tun haben.
Ich bin ja nicht wirklich eine Desserteuse/-teurin (oder wie auch immer das heißt). Das wisst ihr ja. Süßes ist nicht wirklich meins. Weil es keiner in meiner kleinen Familie mag. Ich ja auch nicht. Und deshalb hat mich das Ergebnis auch nicht wirklich überzeugt. Aber den Versuch war es wert. Es lag aber nicht an der Limo, eher am unausgereiften Rezept, dass das Eis eher so lala war. Frisch aus der Eismaschine war es nicht ganz so schlecht, aber nach der Aufbewahrung im TK eher grisselich. Ich weiß, dass es an der Menge Zucker und/oder Alkohol lag. Von beidem wohl zu wenig.

Wer es aber dennoch gerne ausprobieren und verfeinern will, hier das Rezept:

1 Ei mit 1EL Zucker aufschlagen
1 Becher Mascarpone zugeben und weiterschlagen
1 Fl. Orangina rouge und 6cl Aperol unterheben 
mindestens 50 Minuten in die Eismaschine geben

Die classic-Brause wollte ich gerne noch irgendwie verarbeiten. Am liebsten passend zum Eis. 
Sollte ich wirklich das Experiment "Backen" wagen?

Irgendwie erinnere ich mich, dass es bei uns früher immer mal wieder Rührkuchen gab. Da war wohl auch Mineralwasser mit im Teig. Und ich hab auch schon oft gelesen, dass meine lieben Freunde in der Facebook-Gruppe "Käptns Dinner" Kuchen backen...mit Cola oder Limo. Warum dann nicht auch was von der Brause mal in einen Teig geben?
Dann wag ich also auch mal einen Versuch. Mehr als schief gehen kann es ja nicht wirklich.

Rezept? Na gut... (die Bäcker unter euch denken sich ihren Teil und ändern für sich ab...aber bitte keine Verbesserungsvorschläge! Ich backe eh nicht wieder)

3 Eier 
mit 180gr. Zucker und etwas Vanillezucker schaumig schlagen
210gr. Mehl mit einer Prise Backpulver untermischen
75ml. Öl und 100ml. Limo (Orangina classic) unterrühren
in Förmchen verteilen und bei 150°C etwa 20 Minuten backen

Ein Teil des Teiges kam in Muffin-Förmchen. Und ein anderer in eine Form, die ich vor einiger Zeit auch zugeschickt bekommen hab. Die Collection Sarah Wiener wollte getestet werden. 

Jetzt kommt ein Verriss!
Die Sarah-Wiener-Form hat mir optisch eigentlich sehr gut gefallen, aber zum Backen fand ich sie mehr als ungeeignet. Trotz massivem Einfetten wollte der Teig, der nach dem Backen toll aussah, überhaupt nicht raus. Nur Gebrösel. Gerade das verleidet mir auch den Spaß am Backen. MENNO!
Aber so schnell lass ich mich nicht einschüchtern.



So hab ich eben zum Anrichten einen der Muffins in Scheiben geschnitten und auf einem Teller drapiert. Um das Ganze noch etwas aufzuhübschen, habe ich noch einen Zuckerguss aus Puderzucker und Aperol gemischt und den Teller samt Gebäck damit verziert. Eine Kugel vom Orangina-rouge-Eis dazu...fertig



Ganz so schlecht scheint mein Backwerk allerdings gar nicht gelungen zu sein. Kampi junior liebt die Muffins und hat alle alleine weggeputzt. Das freut mich natürlich sehr.

Und ich freu mich über die schönen kleinen Glasfläschchen. Aufgrund ihrer Form wandern sie sicher nicht in den Altglascontainer, sondern werden irgendwann ihre Verwendung als Tischdeko finden. Vielleicht so in dieser Art hier:

 



Schließlich ist das ja auch meine Hauptberufung neben dem Kochen. Also, falls ihr mal hier in der Nähe was zu feiern habt und eine tolle Party-Deko braucht...ich steh euch gerne zur Verfügung.






















Montag, 17. Juni 2013

Schwörung!

...ich habs versprochen! Im Käptns Dinner. DER Genussgruppe auf Facebook. Und was ich verspreche halte ich auch.

Die Diskussion war entbrannt, was denn eine echte Carbonara zu Spaghetti sei. Mit Sahne, ohne Sahne. Mit Zwiebeln oder ohne. Brühe dazu (gekörnt oder frisch gekocht)? Schinken, Pancetta, Guanciale? Oder doch mit gekochtem Schinken? Deutsch? Oder italienisch?

Wir haben nicht wirklich um die Zubereitung gestritten. Wie immer führen ja viele Wege nach Rom zu lecker.
Allerdings musste ich feststellen, dass ich noch nie nicht Spaghetti Carbonara gegessen, geschweige denn zubereitet habe. So beschloss ich, dass es jetzt genau dafür die richtige Zeit sei.

Meine Facebook-Freundin Mina hatte gleich ein Rezept parat, welches ich übernehmen wollte:

"Speck (also Pancetta, Guanciale....auf jeden Fall nichts geräuchertes!) mit wenig Knoblauch auslassen, die Pasta darein und vorher pro Person ein Eigelb mit Parmesan und wenig Pasta-Kochwasser schnell emulgieren, die Ei-Parmesan-Mischung zu der Pasta geben und schnell in einer Richtung unterrühren....das Ei darf nicht stocken, sondern soll sich glatt um die Pasta schmiegen. Erst dann mit der "Kohle" (Pfeffer) bestäuben"

Eindeutiger kann doch ein Rezept nicht sein. Doch gibt es wirklich DAS Rezept? Ich glaube nicht wirklich. Aber ich bleibe doch relativ nah an Minas Vorgaben.

Das einzige Problem, welches sich auftat war der richtige Schinken. Pancetta oder gar Guanciale ist hier nicht zu bekommen. Im Gegensatz zu Bacon, Rauchschinken aller Art oder einfacher Rauchspeck.

Ich hab mich dann für Kochschinken entschieden. Der mit dem Fettrand, den hier kaum jemand kauft. WEIL...da ist ja Fett dran.

Leute, mal ehrlich. Ihr wollt euch gesund ernähren. Es soll gut schmecken. Warum kauft ihr dann den Kochschinken ohne Fettrand? 

Da ist Fett dran? NEIN! Ich glaubs ja nicht!!!! Da ist Fett dran! Und das sieht man auch noch!
HALLO! Das Fett, welches man da sieht kann man abschneiden, wenn man es nicht essen will! Im Gegensatz zu dem Fett, welches in Salami, Fleischwurst oder jeder anderen Wurst steckt!

Aber genau dieses Fett an dem Kochschinken bringt ja auch Geschmack. Darüber ließe sich jetzt wirklich stundenlang diskutieren...aber das würde jetzt zu weit führen. 

Ich konzentriere mich hier lieber auf meine Kocherei und leckeres Essen. PUNKT!


Ich hab die Fettschwarte einfach von den Schinkenscheiben geschnitten, fein gewürfelt und sanft in einer Pfanne ausgelassen. Dazu kam eine frische Knoblauchzehe, fein gehackt. Das restliche Schinkenfleisch wurde in Streifen geschnitten kurz vorm Servieren zugegeben.

In einem Topf kochten schon meine Spaghetti.

Etwas vom  Kochwasser kam in ein Schüsselchen. Dazu reichlich Parmesan und zwei Eigelb (eins pro Person, genau so wie Mina es mir empfohlen hat). Alles wurde verkleppert.

Die fertig gekochte Pasta kam zu der Schinken/Speck/Knoblauch-Mischung in die Pfanne. Jetzt einfach nur die Eimischung zugeben, dabei aber drauf achten, dass das Ei nicht stockt, sondern sich wie ein goldgelber Film liebevoll an die Pasta schmiegt.

Meine Pfanne war ein bisschen zu heiß. Das Ei war kurz davor zu gerinnen. Schnell mit den Nudeln auf den Teller und mit ordentlich schwarzem groben Pfeffer (die Kohle) bestreut.







Ich kann euch sagen:
Es war ein Genuss! Mit einfachen, aber guten Zutaten. So liebe ich Essen.

Spaghetti Carbonara. Aufgenommen im Repertoire. SCHWÖRUNG!



Samstag, 1. Juni 2013

...darf ja wohl nicht wahr sein...

Was reg ich mich grad auf! Eine Frechheit!


Ok...Frau Kampi. Tief durchatmen und von vorn anfangen. Sonst verstehen deine Leser nur Bahnhof.


Wie wir alle wissen oder auch bei Claus gelernt haben: Spargel schmeckt am besten, wenn er von um die Ecke kommt und ganz frisch in die Bude kommt und dann auch ratzigfatzi gegessen wird.
Und so hat es mich in diesem Jahr besonders gefreut, dass es in unserer kleinen Stadt noch eine weitere Spargelbude gibt. So kann ich Preise und Qualität vergleichen. Meine Entscheidung fiel auf das neue hübsche "Erdbeerbüdchen". Spargel top, Preise top, Verkäuferin top! Jedem Kunden erklärt sie die verschiedenen Qualitätsstufen, die Erdbeeren dürfen verkostet werden und jeder findet genau das, was er möchte zu einem wirklich angemessenen Preis.

Blöd ist nur, die Bude steht auf dem Parkplatz vom "NETTO", dem schwarzen, der mit dem Hund. Und genau da liegt auch der Hund begraben.

Gespräch zwischen dem Kunden vor mir und der Verkäuferin:

Kunde: Wegen des schlechten Wetters haben sie wohl keine Tomaten? Und die Kartoffeln sind auch schon alle?

Verkäuferin: Nein, ich darf das nicht mehr verkaufen...

Kunde und ich: häääääääääääää?

Verkäuferin: Ich darf das nicht mehr verkaufen. Die Firma "NETTO" schwarz hat es meinem Chef untersagt....

Darf ja wohl nicht wahr sein!

Was bitteschön kratzt es denn die Firma "NETTO" schwarz, ob da ein kleiner Erzeuger ein paar Kartoffeln und Tomaten verkauft?
Die Bauern haben es doch so schon schwer genug. In diesem Jahr mit diesem grässlichen Wetter ganz besonders.
Fürchtet dieser "Riese" etwa, dass alle Kunden jetzt erkennen, dass die Tomaten und Kartoffeln vielleicht schmecken könnten? Ist nämlich so!

Ich hoffe, dass ich mein "Erdbeerbüdchen" nächstes Jahr an einem anderen Stellplatz vorfinde. Mit dem gesamten Sortiment. Wäre doch schade, wenn ich diese tolle Qualität nicht mehr zu kaufen bekomme!

Mein Genuss-Freund Rolf Klöckner hat einen sehr lesenswerten Artikel im Wochenmagazin "FORUM" geschrieben: http://www.magazin-forum.de/unser-taglich-fras-gib-uns-heute/