Oder kochst du genau so viel, wie du auf den Tellern anrichtest? ich nicht...und alle, die ich kenne auch nicht.
Tja...und dann? Dann ist immer irgendwas übrig. Manchmal nur ein paar Kleinigkeiten, manchmal richtig viel.
Im Idealfall ist es vielleicht Gulasch, etwas vom Schmorbraten. Und/oder ein paar Nudeln.
Alles, was am nächsten Tag wieder erwärmt werden kann ist eigentlich kein Thema.
Aber was mit den anderen Resten? Da ein bisschen Fisch, der sooooo schön auf dem Punkt war. Dort die köstliche Sauce? Und diese Gemüseschnippselchen, die immer im Gemüsefach des Kühlschrankes vorsichhindümpeln und doch auch mal irgendwie weg müssten?
Das ist doch alles viel zu schade, um es wegzuwerfen! Was damit anfangen?
Seit längerem geht mir das durch den Kopf.
In Frau Kampis Küche gibt es jeden Tag eine warme Mittagsmahlzeit. Unter der Woche meist einfach, schnell, lecker. Da sind Reste meist eine gute Grundlage.
Das einfachste ist immer eine Rumfort-Suppe. Alles was rumliegt und fortmuss wird mit etwas Brühe in einem Topf gekocht. Ein paar frische Sachen dazu und fertig ist ein leckeres Eintopfgericht. Mit Pesto, geriebenem Parmesan und gutem Olivenöl kann da selbst der Herr Sohn nicht nein sagen. Genau deshalb werde ich auch schon mal als Queen of Rumfort bezeichnet.
Wir mögen sehr gerne Suppe, aber dreimal die Woche ist auch nicht unbedingt von nöten. Aus Resten lässt sich ja auch wirklich viel mehr machen. Vielleicht sollte ich hier eine eigene Kategorie für kreative Reste-Küche einführen?
Aber erst schauen wir mal, was der Kühlschrank so zu bieten hat:
Pellkartoffeln vom Vortag.
Im Topf ist auch noch etwas von der Senfsauce, die letztens zu den verlorenen Eiern viel zu viel war.
Nen kleines Stück Lauch (warum hab ich den nicht mit an den Hühnerfond gegeben?)
Und dann noch der Lachs vom Sonntag. Den hatte ich glasiert mit Chili, Honig und Orange (aber wenn ich den noch mal aufwärme wird der trocken wie Stroh).
Daraus lässt sich ein tolles Essen zaubern!
Und zwar genau so:
Eine Auflaufform schön mit Butter ausfetten. Die Kartoffeln in Scheiben schneiden und die Hälfte auf dem Boden der Form verteilen.
Im TK hab ich noch Spinat gefunden. Der durfte in einer Pfanne zugedeckt bei wenig Hitze auftauen. Dazu kamen ein paar Chili-Ringe, etwas Knoblauch und der in Streifen geschnittene Porree/Lauch-Rest. Ich hab noch Knoblauch zugegeben...muss aber nicht sein. Salzen.
Das alles auf die Kartoffeln geben. Die Lachstücken hab ich zerzupft und oben auf gegeben.
Zur Senfsauce kamen jetzt Ei und etwas Sahne. Die Hälfte davon gieß ich jetzt mal in die Form. Nen bisschen Salz vielleicht...
Die restlichen Kartoffelscheiben decken das alles ab. Vielleicht noch ein wenig Salz? Den Rest von der Sauce jetzt obenauf gießen.
Im Kühlschrank hab ich noch ein Stück geräucherten Mozzarella gefunden. Ein Experiment von Herrn Kampi, der das Räuchern grad für sich als Hobby entdeckt hat.
Ich greif zum Hobel und ab damit auf den Auflauf.
Der Ofen ist vorgeheizt. Somit dauert es kaum mehr als eine halbe Stunde bis ein total einfaches, aber auch genial schmeckendes Essen auf den Tisch steht.
Wenn mal mittags so gar keine Zeit wäre, würde ich alles schon am Vorabend in die Form schichten, evtl schon etwas vorbacken. Somit wäre am nächsten tag durchaus die Zeit, innerhalb der Mittagspause eine warme Mahlzeit auf den Tisch zu kriegen. Ohne Pülverchen oder Convinience-Zeugs. Und kosten tut das alles auch nicht viel!
Kochen ist so einfach und macht sooooooooooooooooooo Spaß!